Produzent
Mitten in den sonnenverwöhnten Hängen von Fully bewirtschaftet Marie-Thérèse Chappaz mit grosser Hingabe rund 10 Hektar Rebfläche – biodynamisch, naturnah und kompromisslos qualitätsorientiert. Was 1987 mit einer kleinen Parzelle begann, hat sich zu einem der renommiertesten Weingüter der Schweiz entwickelt. Internationale Anerkennung, wie 100 Parker-Punkte für die Petite Arvine "Grain par Grain" (Jg. 2020), zeugen vom aussergewöhnlichen Niveau dieser Weine.
Chappaz versteht sich nicht als Produzentin, sondern als Hüterin des Terroirs. Ihre Philosophie: möglichst wenig eingreifen, dem Boden zuhören, den Reben mit Respekt begegnen – und daraus Weine schaffen, die Herkunft, Klima und Jahrgang unverfälscht zum Ausdruck bringen. In den Reben verzichtet sie auf synthetische Mittel, setzt stattdessen auf Kräutertinkturen, Kompost und biodynamische Präparate. In der Kellerarbeit dominieren indigene Hefen, minimale Schwefelgaben und viel Geduld.
Die Handschrift von Chappaz ist unverkennbar: filigrane, ausdrucksstarke Weine mit grosser Präzision und Tiefe. Ob Petite Arvine, Humagne oder Cornalin – jeder Tropfen erzählt von der Walliser Natur, dem Mut zur Eigenständigkeit und einer Winzerin, die längst zur lebenden Legende wurde.
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Region
Im Wallis sind die Weinberge ominpräsent. Die grösste Rebfläche der Schweiz von knapp 4800 Hektaren wird von über 20’000 Eigentümern zumeist im Nebenerwerb bewirtschaftet. Von Martigny bis Visp erstrecken sich die kleinen Rebparzellen an den steilen Berghängen bis hoch nach Visperterminen auf 1150 Meter über Meer, was diese Parzelle zu einem der höchstgelegenen Weinberge Europas macht. Das Wetter ist kontinental geprägt; kalte Winter wechseln sich mit heissen, trockenen Sommern ab. In den Rebbergen finden sich etwas rote (61%) als weisse (39%) Rebsorten wider. Die wichtigsten sind Pinot Noir und Fendant (Chasselas), die von einem schier unerschöpflichen Fundus an autochthonen und internationalen Rebsorten ergänzt werden.
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Degustationsnotiz
In der Nase zeigen sich feine Kräuternoten wie Estragon und Tannenknospen, die sich mit dunklen Fruchtaromen – insbesondere Cassis – verbinden. Am Gaumen weich und samtig mit geschmeidigen Tanninen, dezenter Holznote und angenehmer Fülle. Die Cuvée erinnert stilistisch an die Loire – fein, kühl und strukturiert.
Herstellung
Diese Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot stammt aus biodynamisch bewirtschafteten Parzellen rund um Fully im Wallis. Die Trauben werden von Hand gelesen und mit grösster Sorgfalt vinifiziert. Der Ausbau erfolgt mit einem sensiblen Einsatz von Holz, um Struktur und Tiefe zu fördern, ohne die Frische zu überdecken. Der Grain Noir steht für die französisch inspirierte Rotweinkunst à la Chappaz – kraftvoll, aber stets elegant.
Trinkreife
Jahrgang + 6 Jahre
Geniessen zu
Ein vielseitiger Rotwein zu Geflügel, Kalb, Lamm, Wild oder geschmortem Gemüse. Auch zu Käse oder einfach so ein purer Trinkgenuss. Optimale Serviertemperatur: 15–17 °C.