Geschichte der Provence:
Die Wurzeln des Weinbaus in der Provence reichen bis ins 6. Jahrhundert vor Christus zurück, als phönizische Seefahrer die Kolonie Massalia, das heutige Marseille gründeten und mit dem Weinbau begannen. Der Rebbau wurde von den Römern weiter gepflegt und fortlaufend weiterentwickelt. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reichs spielten Klöster wie Saint-Victor in Marseille, Saint-Honorat auf den Lérins-Inseln und Saint-Pons in Nizza eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und Förderung des Weinbaus. Im Hochmittelalter und in der Renaissance sicherte sich der lokale Adel durch den Weinbau ein regelmässiges Einkommen. Einige der ältesten Appellationen der Provence, wie Cassis (1936), Bellet (1941), Bandol (1941) und Palette (1948), zeugen von dieser langen Tradition. Später folgten weitere bekannte Appellationen wie die Côtes de Provence (1977), die Coteaux d’Aix (1985) und die Coteaux du Var (1993).
Geografie und Klima in der Provence:
Die Provence, heute im Département Provence-Alpes-Côtes dʼAzur (PACA) vereint, erstreckt sich vom Mittelmeer bis zu den Alpen und umfasst eine Vielzahl von Landschaften und Klimazonen. Das Gebiet reicht von Salon de Provence über Marseille und Toulon bis nach Saint-Raphaël und erstreckt sich über mehr als 200 Kilometer. Das Klima der Provence ist geprägt von trockenen, milden Wintern und heissen, sonnigen Sommern. Dieses homogene Mittelmeerklima wird durch die Höhenlagen (400 Meter über dem Meeresspiegel und höher) und die Ausrichtung der Parzellen beeinflusst. Die Weinberge der Provence wachsen auf unterschiedlichsten Böden, darunter Schiefer, Sandstein, Sedimente von Sand und Kies sowie Lehm und Kalk. Diese Vielfalt an Bodenarten trägt zur Komplexität und dem einzigartigen Charakter der Weine bei.